Netzaberg Housing Area
Daten & Fakten
Netzaberg bei Grafenwöhr
2007
2008
11 verschiedene Haustypen, 62.000 m2 Bodenplatten,
12.480 Heizkörper und 28.000 Treppenstufen: in nur zwei Jahren Bauzeit entstand für 3.600 Angehörige der USA-Armee bei Grafenwöhr eine komplett neue Kleinstadt mit 832 Häusern. Im Herbst 2007 wurde der erste geschlossene Bauabschnitt mit 394 Häusern übergeben, das komplette Projekt wurde schließlich Ende 2008 komplett abgeschlossen. Teilweise arbeiteten auf der Großbaustelle auf dem Netzaberg bis zu 750 Menschen gleichzeitig. Die Kaspar Röckelein KG belieferte den Generalunternehmer des gigantischen Projekts, die Zapf GmbH aus Bayreuth, mit speziellen 3-Schicht-Kellerwänden aus Beton.
Die Namen der Häuser-Typen, die auf dem Netzaberg entstanden, haben selbstverständlich amerikanische Namen, wie etwa Arkansas, Georgia oder Virginia. Die Bauweise allerdings ist an deutschen Standards orientiert – aus gutem Grund. Keinen halben Kilometer von der neuen Siedlung entfernt trainieren die Soldaten der Stryker-Brigade, einer mobilen Spezialeinheit, die zusammen mit ihren Angehörigen in der New Town wohnen. Die neuen Häuser müssen deshalb den Geschützlärm weitestgehend schlucken, um die strengen Schallschutzvorschriften zu erfüllen. Die amerikanische Leichtbauweise hätte da wenig geholfen. Das bedeutet, dass die Häuser in Massivbauweise mit Wänden und Dächern aus Beton plus entsprechender Dämmung ausgestattet sind.
832 Häuser auf 60 Hektar
Das gesamte Areal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 60 ha und hat eine Ost-West-Ausrichtung von ca. 2,5 Kilometern. 12 in sich geschlossene Bauabschnitte sind so ausgerichtet, dass immer wieder Platzsituationen mit Hofcharakter entstehen, üppige Grünflächen bieten Platz für Begegnung und Erholung im Freien. Die einzelnen Bauabschnitte werden mit einem durchgängigen Fußwegenetz verbunden. Zu jedem Doppel- oder Reihenhaus gehören darüber hinaus eine Garage sowie ein Stellplatz. Wohnungen allein würden aus der Netzaberg Housing Area aber keine New Town machen. Im Stadtzentrum, dem so genannten „Village Center“, entstanden neben einem Gemeindehaus, einem Kindergarten, einer Schule und einem Jugendzentrum auch eine Kirche, ein Einkaufsmarkt und eine Tankstelle. Während die Housing Area von deutschen Unternehmen aus dem Raum Nordbayern geplant und gebaut wurde, kümmerte sich die US-Armee um die Errichtung des Village Center in Eigenregie.